Wertorientiertes Management ist zentraler Bestandteil der Unternehmenspolitik
Wertorientiertes Management ist ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmenspolitik. Es dient dazu, den Unternehmenswert langfristig und nachhaltig zu steigern. Bei der Steuerung unterscheiden wir Performance- und Budgetgrößen. Die Performancegrößen dienen der finanziellen Steuerung des Unternehmens. Zu den Performancegrößen gehören die EBITDA-Marge und der ROCE. Die EBITDA-Marge als Zielgröße zeigt den Erfolg des Unternehmens im Vergleich zum Wettbewerb und der ROCE die Kapitalrentabilität. Weiter werden die Budgetgrößen EBITDA und Netto-Cashflow zur Steuerung verwendet. Zusätzlich zu diesen Kennzahlen wird der BVC (Business Value Contribution) als reine Budgetgröße in das variable Vergütungssystem der Mitglieder des Vorstands einbezogen. Für die Kommunikation mit dem Kapitalmarkt ist die EBITDA-Entwicklung die anerkannt wichtigste finanzielle Steuerungskennzahl.
Wichtige finanzielle Steuerungskennzahlen für den WACKER-Konzern
Die wichtigsten finanziellen Steuerungskennzahlen für das Wertmanagement sind im Geschäftsjahr 2019 unverändert geblieben:
- die EBITDA-Marge (EBITDA, bezogen auf den Umsatz).Wir vergleichen die historische Performance mit der Planung und dem Wettbewerb und berechnen daraus eine Ziel-EBITDA-Marge. Für den Konzern ermitteln wir die Zielmarge als gewichteten Durchschnitt der Geschäftsbereiche.
- der ROCE, also die Rendite auf das eingesetzte Kapital beziehungsweise der Return on Capital Employed. Der ROCE ist definiert als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), dividiert durch das eingesetzte Kapital. Der über vier Quartale gebildete Durchschnitt der langfristigen betriebsnotwendigen Vermögenswerte und des Working Capital bilden das eingesetzte Kapital. Die Ermittlung erfolgt zeitversetzt ein Quartal rückwirkend. Das Equity-Ergebnis der Siltronic AG sowie der entsprechende Equity-Buchwert fließen nicht in die Berechnung des ROCE ein. Mit dem ROCE wird deutlich, wie profitabel das für den Geschäftsbetrieb notwendige Kapital genutzt wird.
- das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen). Es zeigt die operative Leistungsfähigkeit des Unternehmens vor Kapitalaufwand. Den Geschäftsbereichen geben wir absolute EBITDA-Zielwerte vor. Um den Kapitalkosten Rechnung zu tragen, setzen wir für die interne Budgetvorgabe den BVC (Business Value Contribution) ein. Zur Berechnung des BVC werden die Kapitalkosten sowie nicht operative Faktoren und Abschreibungen vom EBITDA abgezogen. Die Entwicklung des BVC ist im Wesentlichen abhängig von der EBITDA-Veränderung.
- der Netto-Cashflow (definiert als Summe aus Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit und aus langfristiger Investitionstätigkeit vor Wertpapieren). Der Netto-Cashflow zeigt, ob der laufende Geschäftsbetrieb und die notwendigen Investitionen aus der eigenen operativen Tätigkeit finanziert werden können. WACKER hat das Ziel, einen nachhaltig positiven Netto-Cashflow zu erreichen. Die wesentlichen Einflussgrößen auf den Netto-Cashflow sind neben der Profitabilität ein wirksames Management des Nettoumlaufvermögens sowie die Höhe der Investitionen.
Ergänzende finanzielle Steuerungskennzahlen
Die wichtigsten finanziellen Steuerungskennzahlen ergänzen wir durch weitere Steuerungskennzahlen, die uns Informationen geben über die Umsatz- und Liquiditätsentwicklung sowie über die Verschuldung des Konzerns.
Zu den ergänzenden finanziellen Steuerungskennzahlen gehören:
- der Umsatz: Profitables Wachstum ist ein wichtiger Faktor für die langfristige Steigerung unseres Unternehmenswerts und ein wesentlicher Treiber für eine positive Cashflow-Entwicklung.
- die Investitionen: Im Rahmen unserer Mittelfristplanung legen wir Investitionsschwerpunkte und das Investitionsbudget fest. Die Investitionen enthalten keine Nutzungsrechte der Leasingbilanzierung.
- die Nettofinanzschulden: Wir definieren die Nettofinanzschulden als Summe aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, lang- und kurzfristigen Wertpapieren sowie lang- und kurzfristigen Finanzschulden.
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren dienen nicht der Konzernsteuerung
Wir setzen keinen einzigen nichtfinanziellen Indikator ein, der durchgängig zur Steuerung des Unternehmens dient.
Entwicklung der wichtigsten finanziellen Steuerungskennzahlen im Jahr 2019
EBITDA-Marge: Im Jahr 2019 betrug die Zielmarge 20 Prozent. Tatsächlich erreicht haben wir eine EBITDA-Marge im Konzern von 15,9 Prozent.
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Mio. € |
Ist |
Prognose |
2018 |
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EBITDA-Marge (%) |
15,9 |
deutlich unter Vorjahr |
18,7 |
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EBITDA |
783,4 |
10 % bis 20 % unter Vorjahr |
930,0 |
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ROCE (%) |
-11,3 |
deutlich unter Vorjahr |
5,9 |
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Netto-Cashflow |
184,4 |
deutlich positiv und deutlich über Vorjahr |
86,2 |
EBITDA: Für das Jahr 2019 haben wir ein EBITDA erwartet, das um zehn bis 20 Prozent unter dem Vorjahr liegt (ohne Versicherungsleistungen aus dem Schadensfall am Standort Charleston). Dieses Ziel haben wir nicht erreicht. Bereinigt um die Versicherungsleistungen lag das EBITDA 2019 um 28 Prozent unter Vorjahr. Der Grund dafür sind insbesondere die Preise für Solarsilicium, die in 2019 unter den Erwartungen lagen. Im Jahr 2019 betrug der Kapitalkostensatz vor Steuern 10,0 Prozent. Im Jahr 2019 haben wir unser BVC-Ziel auf Konzernebene nicht erreicht. Der BVC war geprägt von einer Wertminderung auf das Anlagevermögen. Mit -1,1 Mrd. € war der erreichte Wert schlechter als im Vorjahr.
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Mio. € |
2019 |
2018 |
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EBIT |
-536,3 |
389,6 |
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Capital Employed1 |
5.183,5 |
4.917,0 |
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ROCE2 (%) |
-11,3 |
5,9 |
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Kapitalkosten vor Steuern (%) |
10,0 |
10,3 |
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BVC3 |
-1.102,4 |
-266,6 |
ROCE: Erreicht hat WACKER im Jahr 2019 einen ROCE von -11,3 Prozent. In unserer Prognose vom März 2019 sind wir davon ausgegangen, dass der ROCE deutlich unter Vorjahr sein wird. Der tatsächlich erreichte ROCE lag allerdings auf Grund der Entwicklungen im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON noch einmal deutlich unter den Erwartungen.
Netto-Cashflow: Die Prognose für 2019 war ein deutlich positiver und deutlich über Vorjahr liegender Netto-Cashflow. Mit 184,4 Mio. € hat sich der Netto-Cashflow im Rahmen unserer Prognose bewegt. Allerdings ist dies auf den Erhalt der Versicherungsleistungen für den Schadensfall am Standort Charleston zurückzuführen. Bereinigt um diesen Sachverhalt, lag der Netto-Cashflow 2019 unter dem Wert des Vorjahres.