Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Die wirtschaftliche Entwicklung in den für unser Geschäft bedeutenden Branchen wird sich aus unserer Sicht im Jahr 2020 weitgehend positiv gestalten, steht aber unter dem Einfluss der globalen Konjunkturentwicklung.

Wichtige Abnehmerbranchen von WACKER

 

Branchen

 

Entwicklung 2019

 

Entwicklung 2020

 

 

 

 

 

Chemieindustrie

 

leichtes Wachstum

 

leichtes Wachstum

Bauindustrie

 

Wachstum

 

Wachstum

Energie / Elektro

 

Wachstum

 

Wachstum

Photovoltaikindustrie

 

Wachstum

 

Wachstum bei hoher Wettbewerbsintensität

Chemische Industrie soll im Jahr 2020 leicht zulegen

Nach einem schwierigen Jahr für die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland geht der Verband der Chemischen Industrie (VCI) für 2020 von einer leichten Zunahme der Produktion um 0,5 Prozent aus, die vor allem durch Wachstum in der Pharmasparte (+2,0 Prozent) getragen wird. Beim Gesamtumsatz rechnet der VCI mit einer Steigerung um 0,5 Prozent auf rund 194 Mrd. € bei stagnierenden Preisen.

Die Chemiebereiche von WACKER sehen vor allem Wachstumschancen in den BRICS-Staaten und anderen aufstrebenden Schwellenländern. Der steigende Wohlstand in den Schwellenländern sorgt dafür, dass wir in Ländern wie China und Indien sowie in der Region Südostasien unsere Umsätze weiter erhöhen. WACKER hat viele höherwertige Produkte im Portfolio, die von neuen Käuferschichten nachgefragt werden. Das führt zu einem höheren Bedarf unserer Industriekunden nach WACKER-Technologien. Ein Teil unseres Produktportfolios wird zudem in hochautomatisierten industriellen Fertigungsprozessen eingesetzt. In diesen Bereichen verzeichnet WACKER auch in den Industriestaaten ein Wachstum über dem Wirtschaftsdurchschnitt.

Bauindustrie bleibt auf Wachstumskurs

Die Bauindustrie wird nach Prognosen des Marktforschungsinstituts B + L Marktdaten GmbH in den nächsten Jahren weiterwachsen. Im Durchschnitt soll das globale Bauvolumen bis 2022 jährlich um rund 1,3 Prozent zulegen. Haupttreiber dieser Entwicklung sind die Regionen Asien und Südamerika. Auch die europäische Bauwirtschaft entwickelt sich nach Einschätzung von B + L weiterhin positiv, wenngleich mit niedrigeren Wachstumsraten. In Nordamerika dagegen ist der Baumarkt laut den Prognosen leicht rückläufig.

Die Themen Renovierung, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit bieten für WACKER auch in den kommenden Jahren gute Wachstumspotenziale. Im Geschäftsbereich WACKER POLYMERS erwarten wir für 2020 in allen Regionen – mit Schwerpunkt Asien – einen Anstieg unserer Umsätze mit der Bauindustrie. Zuwächse sehen wir vor allem bei emissionsarmen Innenfarben und Trockenmörtel. Im Geschäftsbereich WACKER SILICONES soll der Anteil an höherwertigen Spezialprodukten in einer Vielzahl von Segmenten weiter steigen. Gute Wachstumspotenziale besitzen Hybridpolymere zur Formulierung von Hochleistungskleb- und dichtstoffen. Das gilt auch für silanbasierte Zementzusätze, die sowohl Energieeinsparungen bei der Herstellung als auch eine verbesserte Lagerfähigkeit bieten und die Qualität und Lebensdauer des Betons erhöhen.

Wachstumsrate der weltweiten Bauleistungen nach Regionen 2020 – 2022

in %

Wachstumsrate der weltweiten Bauleistungen nach Regionen 2020–2022 (Balkendiagramm)
Quelle: B + L Marktdaten GmbH, Stand 12/2019

Elektro- und Elektronikindustrie mit moderatem Wachstum

Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) rechnet im Jahr 2020 mit einem Anstieg des weltweiten Marktvolumens in der Branche um drei Prozent. Nach der Prognose des ZVEI wird dieses Wachstum vor allem getragen durch die Schwellenländer und Asien. Aber auch in Europa und Amerika erwartet der Branchenverband leichte Zuwächse.

Generell gute Wachstumsperspektiven sieht WACKER weiterhin in der Automobilindustrie, beispielsweise durch den zunehmenden Einsatz von Fahrerassistenzsystemen, Sensoren und optischen Displays sowie die wachsende Bedeutung der Elektromobilität. Eine schwächere Nachfrage nach Autos kann sich allerdings negativ auswirken.

Photovoltaikleistung wird 2020 voraussichtlich weiterwachsen

Das wirtschaftliche Umfeld für die Photovoltaikindustrie bleibt auch im Jahr 2020 dynamisch und herausfordernd. Die hohe Wettbewerbsintensität führt zu verstärkten Maßnahmen, die Herstellungskosten weiter deutlich zu verringern. Die niedrigeren Gestehungskosten erhöhen gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik gegenüber anderen Energiequellen. Die Solarenergie ist ein wichtiger Baustein, um globale Klimaschutzziele zu erreichen. Sie verringert den spezifischen Kohlenstoffdioxidausstoß im Vergleich zu fossilen Energieträgern substanziell.

Der Markt für Photovoltaik wird voraussichtlich weiterwachsen. China wird auch im Jahr 2020 der weltweit größte und wichtigste Markt bleiben. Zu den weiteren Ländern mit hohen Zubauraten gehören Indien, die USA, Europa und Japan. Zu den Regionen mit starkem Wachstumspotenzial zählen Mittel- und Südamerika, Südostasien sowie der Mittlere Osten und Afrika. WACKER geht nach eigenen Marktuntersuchungen und auf Basis externer Marktstudien davon aus, dass die neu installierte Photovoltaikleistung (PV-Leistung) im Jahr 2020 zwischen 135 und 155 Gigawatt (GW) liegen wird.

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Entwicklung Photovoltaikmarkt 2020

 

 

 

Neu installierte PV-Leistungen (MW)

 

 

2020

 

2019

 

 

Lower Range

 

Upper Range

 

 

Quellen: PV-Markt 2020: Solar Energy Industries Association (SEIA), RTS Corporation, Bridge to India, Marktstudien, eigene Marktuntersuchungen von WACKER; PV-Markt 2019: Bundesnetzagentur, Commissariat Général au Développement Durable, Solar Energy Industries Association (SEIA), RTS Corporation, China National Energy Agency, Ministry of New and Renewable Energy, Bridge to India, Marktstudien, eigene Marktuntersuchungen von WACKER

 

 

 

 

 

 

 

Deutschland

 

3.500

 

4.500

 

4.000

Spanien

 

3.500

 

4.500

 

4.700

Übriges Europa

 

14.000

 

17.000

 

13.000

USA

 

15.000

 

19.000

 

13.000

Japan

 

7.000

 

8.000

 

7.500

China

 

35.000

 

40.000

 

30.200

Indien

 

11.000

 

14.000

 

8.500

Übrige Welt

 

46.000

 

48.000

 

39.100

Gesamt

 

135.000

 

155.000

 

120.000

Vorjahresvergleich