Unfälle und Ereignisse

Am Produktionsstandort Charleston/Tennessee kam es 2017 zu einer Explosion. Ursache war ein technischer Defekt, bei dem Wasserstoff austrat, der sich entzündete und eine wichtige Teilanlage des Werks stark beschädigte. Nach dem Vorfall wurden zwei Werkangehörige zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Beide konnten noch am selben Tag wieder entlassen werden. Dieses Ereignis wurde ebenfalls detailliert untersucht – auch im Hinblick auf Verbesserungsmaßnahmen für diese und andere Produktionsanlagen im WACKER-Konzern.

An der Modulfilteranlage der Burghauser Mehrzweckanlage gab es im Oktober 2018 eine Entzündung mit anschließendem Brand. Dazu kam es bei Maßnahmen, um eine Verblockung zwischen einer Pumpe und einem Filter zu beseitigen. Vier Mitarbeiter der Wacker Chemie AG wurden verletzt. Einer von ihnen wurde nach kurzer ambulanter Behandlung beim internen Gesundheitsdienst entlassen, zwei Mitarbeiter konnten das externe Krankenhaus nach kurzer Zeit verlassen. Ein Mitarbeiter wurde in einer Klinik behandelt und ist nach einer Reha seit März 2019 zurück am Arbeitsplatz. Ein technisches Versagen lag nicht vor. Wir haben Maßnahmen getroffen, um künftig solchen Verblockungen vorzubeugen. Die Prozesse für solche Arbeiten haben wir konzernweit an den WACKER-Produktionsstandorten überprüft.

Wir wenden die Kriterien des europäischen Chemieverbands CEFIC an, um alle sicherheits- und umweltrelevanten Ereignisse zu bewerten (siehe Grafik). Darunter fallen Stoffaustritte, Brände oder Explosionen, aber auch Ereignisse, die keine negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben, da zum Beispiel der ausgetretene Stoff vollständig in der Anlagenwanne oder im Kanalsystem aufgefangen und durch werkinterne Kläranlagen beseitigt wurde.

Die Zahl der sicherheits- bzw. umweltrelevanten Ereignisse setzen wir in Bezug zu einer Mio. Arbeitsstunden. Die errechnete Kennzahl (WACKER Process Safety Incident Rate, WPSIR) verfolgen wir konzernweit, um unser Sicherheitsmanagement zu verbessern. Im Jahr 2018 verzeichneten wir im Vergleich zu 2017 eine Zunahme der WPSIR. Die Ursachen für die Ereignisse wurden detailliert untersucht. Im Anschluss daran wurden Maßnahmen ergriffen, um solche und ähnliche Vorkommnisse künftig zu vermeiden.

Grundlage für die Bewertung Ereignisse nach CEFIC-Kriterien in den Jahren 2017/2018

1 GHS = Globally Harmonized System of Classification and Labeling of Chemicals (Kennzeichnungssystem der Vereinten Nationen für Chemikalien)
2 KMR = krebserzeugende, keimzellmutagene und reproduktionstoxische Stoffe
3 H-Sätze = beschreiben Gefährdungen, die von den chemischen Stoffen oder Zubereitungen ausgehen;
H-Sätze, die beginnen mit: 2 = Physikalische Gefahren, 3 = Gesundheitsgefahren, 4 = Umweltgefahren
Sicherheits- und umweltrelevante Ereignisse1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2018

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

 

 

1

nach den Kriterien des deutschen Chemieverbands VCI

2

WACKER Process Safety Incident Rate (WPSIR)

Konzern

 

37

 

22

 

44

Sicherheits-/umweltrelevante Ereignisse Konzern pro einer Mio. Arbeitsstunden2

 

1,7

 

1,0

 

2,1

GRI-Indikatoren